Der Hausputz erledigt sich nicht von allein. Dabei kommen neben jeder Menge Handarbeit meist auch zahlreiche Reinigungsmittel zum Einsatz. Aber sind tatsächlich viele starke Chemiekeulen nötig, um zu Hause für Sauberkeit zu sorgen oder ist es auch möglich, umweltschonend zu putzen? Wir haben uns die Möglichkeiten für Sie angesehen, um Ihr Haus bestmöglich zu reinigen, die Umwelt jedoch stets im Blick zu behalten.
Putzmittel im Überblick
Der Markt für Reinigungsmittel ist riesig. Ganz gleich, ob Sie die Duschkabine, die Fenster, die Badarmaturen oder aber die Küchenschränke säubern möchten – nahezu für jeden Zweck stehen Ihnen unterschiedliche Reiniger zur Auswahl.
Der Grossteil der verkauften Produkte ist dabei jedoch vor allem auf die starke Wirkung und weniger auf den Schutz der Umwelt ausgelegt. Es geht allerdings auch anders, denn tatsächlich lassen sich sehr viele Putzmittel einsparen, ohne dabei auf eine gute Hygiene verzichten zu müssen.
In den folgenden Abschnitten finden Sie verschiedene umweltfreundliche Putzmittel, die sich bestens für den Hausputz eignen.
Essig: Ein Allrounder unter den umweltschonenden Putzmitteln
In Verbindung mit Wasser eignet sich Essig sehr gut als Putzmittel, um nahezu die gesamte Wohnung zu reinigen. Die besonderen Vorteile von Essig liegen in der breiten Anwendbarkeit sowie der natürlichen desinfizierenden Wirkung.
Möchten Sie mit Essig Ihre Wohnung putzen, so können Sie Ihren eigenen Allzweckreiniger herstellen, indem Sie folgende Zutaten verdünnen:
- 500 ml Essig (5 %)
- 500 ml Wasser (abgekocht)
Natürlicher Duft lässt sich ergänzen, indem Sie ein paar Tropfen Ätherisches Öl hinzufügen. Nötig ist dies jedoch nicht. Vor allem auf Zitrusöl sollten Sie verzichten, da dieses gegenüber vielen Wasserorganismen toxisch wirkt.
Achtung: Auf Natursteinflächen sowie bei Fugen aus Silikon ist Essig als umweltfreundliches Putzmittel jedoch nicht zu empfehlen, da es die Oberflächen angreift.
Soda, Natron und Zitronensäure für selbst gemachte Putzmittel
Soda eignet sich bestens gegen Fett, Zitronensäure wirkt sehr gut bei Verkalkungen und Natron ist das etwas schonendere Pendant zu Soda.
Bestens eignen sich die drei Mittel vor allem im Bad. In Kombination mit Essig entsteht sogar ein sehr starker Entkalker, den Sie nur vorsichtig einsetzen sollten.
Im Handel erhältliche umweltfreundliche Putzmittel
Nicht jeder möchte damit beginnen, die Putzmittel für zu Hause selbst herzustellen. Zum Glück ist das jedoch auch nicht nötig, denn es gibt immer mehr Hersteller, die neben konventionellen Reinigern auch umweltfreundliche Putzmittel anbieten.
Achten Sie bei der Auswahl vor allem auf das EU-Ecolabel, welches vielen auch als EU-Blume bekannt sein dürfte. Das Umweltzeichen erhalten nur Putzmittel, deren Auswirkungen zu einer geringen Boden-, Wasser- und Luftverschmutzung führen.
Gleichzeitig dürfen die Reiniger nur wenig Abfall verursachen, geringe Mengen an Energie für die Gewinnung verbrauchen und müssen für Anwender ein hohes Mass an Sicherheit bieten.
Grundsätzlich ist jede Art von Duftstoffen unnötig und belastet die Umwelt. Es entsteht lediglich ein subjektives Sauberkeitsgefühl. Einen Effekt auf die Reinigungswirkung haben Duftstoffe allerdings nicht. Leider sind viele der verwendeten Mittel zudem gewässerschädigend.
Tipp: Bei Bio-Reinigungsmitteln achten Sie auf das Ecocert-Label.
Umweltfreundlich putzen: So geht es!
An der altbekannten Weisheit „Die Dosis macht das Gift“ ist viel Wahres dran. Leider fällt der Verbrauch bei Reinigungsmitteln immer noch viel zu hoch aus. In den meisten Fällen lässt sich jedoch mit einer geringen Dosierung das gleiche Ergebnis erreichen.
Auf diese Art und Weise schonen Sie die Umwelt und sparen gleichzeitig Geld, ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen.
Wenn Sie umweltfreundlich putzen möchten, so arbeiten Sie am besten nur wenig mit Reinigungsmitteln, sondern säubern Flächen vor allem mit Hilfe von Wasser. Dies bietet sich beispielsweise im Bad an. So können Sie die Waschbecken und Armaturen zunächst mit warmem Wasser und einem Schwamm abwaschen.
Zum Abtrocknen und Abwischen verwenden Sie im Idealfall waschbare Mikrofasertücher. Diese sollten nach jedem Reinigungsvorgang jedoch ausreichend trocknen können, damit sich kein Nährboden für Bakterien und Keime bildet.
Bei einer regelmässigen Reinigung können Sie so weitestgehend auf Reiniger verzichten. Diese kommen lediglich bei stärkeren Verkalkungen zum Einsatz.
Tipp: Das WC sowie Rohrleitungen können Sie mit Essig und Zitronensäure schonend reinigen.
Geschirr umweltschonend reinigen
Viele Hersteller für Reinigungsmittel weisen speziell auf die desinfizierende Wirkung ihrer Produkte hin. Die Desinfektion des eigenen Hauses ist jedoch in den meisten Fällen unnötig. Ausnahmen gelten lediglich für immungeschwächte und sehr alte Menschen. Ansonsten genügen übliche umweltfreundliche Putzmittel.
Besonders umweltschädlich sind jedoch nicht nur Desinfektionsmittel, sondern auch chemische Rohrreiniger sowie Backofensprays und Glaskeramikreiniger.
Tipp: Verzichten Sie auf WC-Steine. Diese geben Duftstoffe ab und haben eine umweltbelastende Wirkung, jedoch keinen oder nur einen sehr geringen Reinigungseffekt.