Bei den vielen verschiedenen Putzlappen im Laden wird einem schnell klar, dass diese nicht alle aus demselben Material gefertigt werden. Eine der beliebtesten Arten von Lappen zum Putzen sind neben Baumwolllappen die Mikrofasern. Doch Was genau ist das Spezielle daran und warum sind Mikrofaserputzlappen so beliebt?
Um herauszufinden wieso die winzigen Mikrofasern so beliebt sind, müssen wir zuerst einmal wissen, wodurch sie sich von den Alternativen unterscheiden. Der Unterschied macht’s ja schliesslich aus, warum man sich schlussendlich für das ein oder andere Produkt entscheidet.
(Es gibt auch Punkte, bei denen man mit Mikrofasern eher aufpassen soll, dazu später mehr..)
Wo liegen die Unterschiede?
Frotte
Frottiertücher haben sie sicher auch bei ihnen Zuhause. Sie sind der Klassiker unter den Tücher und werden oft für das Bad verwendet, zum Beispiel um sich nach dem Duschen zu trocken oder bei einem Besuch im Freibad oder am Strand sind sie auch häufig die erste Wahl. Frotteetücher werden aus Baumwolle gefertigt. Lange Zeit waren sie die Standardwahl, da sie die Feuchtigkeit gut aufsaugen. Die vielen kleinen Schlingen führen zum bekannten weichen flauschigen Gefühl.
Es gibt aber unterschiedliche Frottee-Qualitäten:
- Walk-Frottee: weich und flauschig dank lockeren Schlingen aus weichen Garnen. Sehr gute Saugfähigkeit.
- Zwirn-Frottee zeichnet sich durch seinen Festen Griff aus und hat dank gezwirnten Schlingenfäden einen Massageeffekt.
- Velours-Frottee: die Schlingen sind aufgeschnitten, was zu einer weicheren Oberfläche führt.
- Wirk-Frottee gibt es noch nicht so lange. Anstatt gewebt wird es gewirkt und kombiniert Saugfähigkeit mit Massagewirkung, Weichheit und Schlingenfestigkeit.
Darüberhinaus wird auch nach Gewichtklassen unterschieden: leicht(350-499g/m²), mittel (500–599 g/m²) und schwer (über 600 g/m²). Früher waren Mikrofasertücher im Vergleich zu Frottee noch sehr teuer, aber mittlerweile sind sie im Preis stark gesunken, da Mikrofasern natürlich einige Vorteile haben, gegenüber dem Baumwoll-Frottee. Deswegen sind sie nun ein schwerer Konkurrent für die altbekannten Frottee Produkte und das zurecht.
Die Mikrofaser
Mikrofasern sind nur halb so dick wie Baumwolle. Dadurch gibt es pro Volumen viel mehr Fasern und viele kleinere Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern. Damit sie einen Anhaltspunkt haben: Auf 10 Kilometer länge muss eine Mikrofaser weniger als 1 Gramm wiegen, um als „Mikro“ klassifiziert zu werden. Normalerweise wird für die Herstellung von Mikrofasern Polyester oder auch Nylon verwendet. Sie haben sicher schon von Nylon gehört, einem sehr strapazierfähigem Material oder haben selber Polyester T-shirts Zuhause. Vielleicht wissen Sie auch schon, dass Mikrofaserlappen sehr gut geeignet sind zum Putzen. Doch was ist nun das Spezielle an Mikrofasern? Folgend stellen wir Ihnen die Vorteile von Mikrofasern vor:
- reinigt sehr gut aufgrund der feinen Fasern, die jeweils zusammen zu Bündel verarbeitet sind, die dann ein bisschen gelockert werden, damit sehr viele kleine Zwischenräume entstehen, die viel Schmutz und Wasser aufnehmen können
- reinigt nicht nur sehr gut, dazu auch noch ohne zusätzliche Reinigungsmittel: bei Fettflecken genügt ein gutes Mikrofasertuch komplett. mit einem Lappen aus Baumwolle oder mit Papiertücher würde man die fettigen Oberflächen nur verschmieren
- sie sind platzsparend, denn sie sind deutlich dünner aufgrund der höheren Dichte von Fasern
- die Oberfläche der Fasern ist dank den kleineren Schlingen viel grösser, was zu einer höheren Saugkraft und Saugvolumen führt, es kann also viel mehr Schmutz und Wasser aufgenommen werden als mit einem Baumwolllappen
- ausserdem bewirkt die grosse Oberfläche, dass alles aus Mikrofasern viel schneller als Frottee trocknet, was gegen Geruchsbildung vorbeugt
- Mikrofasern sind nach dem Waschen angenehm weich, was man bei Frottee nur mit einem Waschtrockner oder einem Weichspüler schafft.
Aber Achtung
Da Mikrofasern so gut reinigen, ist es hilfreich folgende Tipps zu beachten, damit ihre Mikrofasertücher nicht ihre tolle Reinigungswirkung verlieren:
- waschen Sie Mikrofaserlappen am besten separat von ihrer restlichen Wäsche, da es sonst sein kann, dass der ganze Schmutz ihrer Wäsche schlussendlich in dem Mikrofasertuch ist und somit das Waschen für das Mikrofasertuch nicht wirklich etwas gebracht hat.
- Benutzen Sie beim Waschen von Mikrofasern niemals Weichspüler, denn dadurch werden die Mikrofasern verklebt und die kleinen Freiräume zwischen den Fasern verlieren ihre Wirkung, was zu einer schlechteren Effizienz beim Putzen führt.
Das Geheimnis
Nun wissen Sie, dass Mikrofasern so gut funktionieren, da durch ihre Mikrostruktur der Fasern und Freiräume dazwischen Schmutz fast schon magisch angezogen wird.
Die beste Wirkung erzielen sie somit, wenn sie den Mikrofaserlappen nicht ganz nass machen, denn somit kann durch die Feuchtigkeit noch viel Schmutz aufgenommen werden. Auch ist es hilfreich, wenn sie nicht zu fest drücken, ansonsten vermindern Sie künstlich die vielen Freiräume und es wird weniger Schmutz weggewischt.