Trotz der unzähligen Optionen der möglichen Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindern, geben nur ca 14% der Eltern an, dass sie ihre Kinder in die alltäglichen Haushaltstätigkeiten integrieren. Dabei lernen Kinder durch das Mithelfen wichtige Eigenschaften für das selbstständige Leben, wie Verantwortung für ihr Eigentum und ihre Handlungen zu übernehmen, selbstbewusstes und zielgerichtetes Handeln und das Einordnen von Prioritäten. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein paar Tipps und Tricks mitgeben, wie Sie das Familienleben und die Hausarbeit etwas harmonischer gestalten können.
Im alltäglichen Familienleben hat jeder seine Aufgaben im Haushalt zu erledigen. Ganz egal ob Eltern oder Kinder, jeder sollte mithelfen. Neben der Arbeit kochen, putzen und waschen die Eltern. Kinder können neben der Schule und der Freizeit den Esstisch decken und nach dem Essen wieder abräumen, die Spülmaschine ein- und ausräumen, die Kleinen können ihre eigenen Spielzeuge sortieren und aufräumen.
Diese einfachen und wirksamen Elterntipps werden Ihnen dabei helfen, Ihren Kindern spielerisch Sauberkeit und Ordnung näherzubringen. Somit wird Aufräumen und Putzen mit den Kindern zum spaßigen Zusammensein.
Seien Sie ein gutes Vorbild!
Von klein an, spiegeln Kinder ganz natürlich das Verhalten, das Ihnen vorgelebt wird. Wenn vor jedem Essen erst die Stühle freigeräumt und der Esstisch aufwändig aufgeräumt werden muss, so können Ihre Kinder keine Ordnung lernen.
Werden Schuhe aber jedes Mal nach dem Nachhausekommen direkt ordentlich verstaut und die Jacke nicht aufs Bett oder über einen Stuhl geworfen, sondern auf einem Kleiderbügel in den Schrank gehangen, so lernen die Kinder von klein auf, dass gewisse Dinge ihre Ordnung haben.
Leben Sie Sauberkeit und Ordnung stets vor!
Zur Integration Ihrer Kinder sollten Sie nach dem Motto handeln:
Gemeinsam macht Aufräumen am meisten Spaß!
So können Sie Arbeit und qualitativ hochwertige Zeit mit Ihren Kindern spielerisch verbinden. Zudem ist es wichtig, dass Sie Ihre Kinder nach dem Abschluss einer Aufgabe Loben und vielleicht sogar ab und an mal mit einer Kleinigkeit belohnen. Die Assoziation mit Positivem stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes und macht mehr Lust auf zukünftige Arbeiten.
Passen Sie die Aufgaben an Ihre Kinder an
Kinder entwickeln mit fortgeschrittenem Alter neue und ausgereiftere Fertigkeiten, somit können die älteren Kinder anspruchsvollere Aufgaben erledigen als die Kleinen.
Kleine Kinder können Socken und Schuhe nach Paaren sortieren. Diese Tätigkeit stärkt das Verständnis von Formen, Farben und Mustern spielerisch und ohne große Anstrengung.
Sie können das strukturierte und routinierte Arbeiten von Schulkindern durch Rituale stärken. Nach den Hausaufgaben wird direkt der Schreibtisch aufgeräumt und die Schultasche für den nächsten Tag gepackt.
Irgendwann können die Kinder Staubsaugen, den Müll rausbringen und beim Erstellen der Einkaufsliste helfen. Die gemeinsame Planung von Gerichten und Snacks für die kommende Woche stärken das Selbstbewusstsein und eigenständige Denken Ihrer Kinder. Das Mithelfen können Sie auch auf den Einkauf ausweiten, Ihre Kinder kommen mit zum Supermarkt, dürfen den Einkaufswagen schieben und bei der weiteren Auswahl mitbestimmen. Ihre Kinder werden sich verstanden und berücksichtigt fühlen.
Aufräumen muss man lernen
Kinder sind nicht von Natur aus ordentlich und sauber, ganz im Gegenteil eigentlich. So muss den Kindern die Relevanz und Kunst des Aufräumens beigebracht werden. Leichte Puzzle und Spiele, bei denen Farben, Formen und Muster geordnet werden müssen, fördern den Sinn für Ordnung.
Diese Förderung resultiert darin, dass es den Kindern leichter fällt Sachen, wie Socken, zu sortieren und geordnet wegzuräumen. Das Verständnis von gewissen Zusammenhängen wird auch gefördert, beispielsweise, dass die Jacke auf den Haken oder den Kleiderbügel gehängt wird, anstatt über dem Stuhl oder auf dem Bett zu landen.
Ordnung und Struktur sind das A und O
Sie schauen einmal kurz weg und schon versinkt die Zimmer Ihrer Kinder im Chaos – überall liegen Spielzeugautos und Figuren auf dem Boden, wie kleine Stolperfallen.
Setzen Sie Sich mit Ihren Kindern zusammen und diskutieren Sie gemeinsam, wo die “Garagen” für die Spielzeugautos sind oder wo die Puppe nachts schläft. Lassen Sie Ihre Kinder mitentscheiden, denn schließlich geht es darum, dass Ihre Kinder die Ordnung wiederherstellen und auch beibehalten können.
Die Absprache und das Treffen der Entscheidungen stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und bringt die Verantwortung für die Ordnung näher.
Führen Sie ein Gute-Nacht-Ritual ein, bei dem Ihre Kinder alle Spielfiguren und Puppen abends ins Bett bringen und die Spielzeugautos in die “Garage” fahren.
Somit ergibt sich spielerisch eine routinierte Ordnung, die Ihre Kinder leichter aufrechterhalten können.
Klare Strukturen im Kinderzimmer
Sind die Zimmer Ihrer Kinder klar strukturiert und eingerichtet, so ist das Aufräumen einfacher und logischer. Für eine klare Struktur können “Themenecken” etabliert werden. Um das Bett herum ist die Kuschel- und Leseecke, mit dem Bett und einem kleinen Bücherregal. Vor dem Schrank oder der Kommode wird sich umgezogen. Die Mitte des Raumes ist der “Spielplatz”, wo wild getobt und nach herzenslust gespielt werden kann.
Neben der klaren Raumaufteilung, sollten Sie Kisten für das Spielzeug bereitstellen, die groß genug sind. In den Schubladen sollte genug Platz für die vorher sortierten Sockenpaare sein. Ist immer genug Platz da, so kann weniger Unordnung herrschen.
Auch einzelne Teile sollten feste Plätze haben. Die Puppe schläft auf dem Thron im Regal, die Spielzeugautos haben ihre festen “Garagen” in der Kiste unter dem Bett. So rutscht keiner mehr auf herumliegenden Spielzeugautos aus und keine Puppe verschwindet mehr im Chaos.
Je kleiner und jünger die Kinder sind, desto einfacher sollten die Spielsachen verstaubar sein – keine schweren Kisten und nichts auf hohen Regalen.
Zum Abschluss noch 5 praktische und einfache Elterntipps zum Aufräumen:
1. Tägliche Rituale
Mit ein wenig Disziplin zu Anfang, gehen die meisten Aufgaben schnell ganz einfach und selbstverständlich von der Hand. Jeden Abend vor dem Schlafengehen werden alle Spielzeuge an ihren Ort zurückgestellt, damit auch sie eine gute Nacht haben. Schuhe und Jacken werden direkt nach dem Nachhausekommen eingeräumt und weggehängt.
2. Was Spaß macht, fällt leichter
Jeder hat Favoriten, was den Haushalt und das Putzen angeht. Der eine Staubsaugt lieber als der andere. Sie räumen vielleicht lieber die Spülmaschine ein und aus, während Ihr Partner das Abwischen des Tisches und der Küche bevorzugt. Nehmen Sie soweit es geht Rücksicht auf die Vorlieben und Bedürfnisse der anderen, so ist der Widerstand von Anfang an geringer.
3. Drücken Sie Sich so klar wie möglich aus
Ihre Kinder sind unkoordiniert und ungenau nach Ihrer Aufforderung: “Bitte Aufräumen”?
Seien Sie genauer bei den Anweisungen, wie:”Bitte bring deine Plüschtiere ins Bett und bring deine Autos in die Garage”. Durch klare Anweisungen können keine Missverständnisse entstehen und Ihre Kinder haben ein stärkeres Gefühl der Vollendung der Aufgaben. Es ist wie auf einer Checkliste mehrere Punkte abhaken zu können. Formulieren Sie auch Ihr Lob so genau wie möglich, denn so ist das Lob am wirkungsvollsten.
4. Fördern Sie Kreativität
Die meisten Kinder lieben es ihren Eltern selbstgemalte Bilder zu schenken. Richten Sie eine kleine Galerie ein, in der Sie die Kunstwerke Ihrer Kinder stolz präsentieren können. In dieser Galerie können Sie gerahmte Bilder aufhängen und das gebastelte Papierhaus ausstellen. So werden Ihre Kinder motiviert sich kreativ auszuleben und das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein wird gestärkt.
5. Lassen Sie Raum für Fehler
Kinder sind nicht perfekt, sie lernen stetig Neues dazu und machen ab und an mal Fehler oder vergessen etwas. Seien Sie nicht zu genau, denn das demotiviert und nimmt den Spaß an der Sache. Haben Sie Verständnis und Geduld, zeigen Sie lieber einmal mehr wo das Feuerwehrauto geparkt wird. Zudem können Sie mit einer übersichtlichen Menge an Spielsachen für eine einfachere Grundordnung sorgen.